Kreativität, Philosophie, Spiritualität
Oft ergibt sich aus einem Wort, einer Wortfolge oder einem Satz ein inspirativer, kreativer Prozess, der von Wort zu Wort, von Reim zu Reim, von Zeile zu Zeile und vom Anfang zum Ende führt. Dabei ist der Schluss meist noch nicht von Beginn an erkennbar oder sogar festgelegt. Skurrile Elemente dürfen tiefschürfenden Gedanken folgen oder Platz machen. Sinnvolles ist manchmal sinnlich oder voll brachial. Wo die Worte zu einem Ganzen zusammenfinden, findet sich im Grossen und Ganzen auch die Erfüllung.
Kreuz und quer
Das Schwere zeigt das Leichte
Die Tiefe ruft das Seichte
Das Dunkle lobt das Helle
Der Stillstand stoppt die Schnelle
Das Grosse prägt das Kleine
Das Grobe meint das Feine
Das Schwarze liebt das Weisse
Die Kälte wirkt das Heisse
Das Dünne sucht die Breite
Das Enge sieht die Weite
Das Schiefe stützt das Grade
Die Schärfe würzt das Fade
Das Weiche schlägt das Harte
Das Zähe braucht das Zarte
Das Linke will das Rechte
Das Falsche beisst das Echte
Das Stumpfe treibt die Spitze
Das Kühle füllt die Hitze
Das Lose eint das Feste
Das Gute wird das Beste
Die Lüge wähnt das Wahre
Das Trübe lässt das Klare
Das Faule löst das Reine
Das Alles ist das Keine
Die Fülle fragt die Leere
Das Kreuz steht in der Quere
© 2025
Zeitlicher Dreiklang
Am neuen Tag ist Gegenwart
Der Vortag ist Vergangenheit
Die Zukunft noch nicht da
Es ist, was war, im Einst erstarrt
Im Jetzt erstrahlt die Herrlichkeit
Was kommt, ist nicht, nur nah
Das Morgen schon gewinnt an Fahrt
Während Heute lauthals schreit
Was gestern erst geschah
So klingen drei auf ihre Art
Aus Zeit hinaus in Ewigkeit
Wird seh’n, was niemand sah
© 2025
